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Ursprungslegende und Entdeckung

 

Nach einer 1671 von Antonius Faustus Naironus in seinem Buch De saluberrima potione cahve zu Papier gebrachten Legende soll einst Hirten aus Kaffa aufgefallen sein, dass ein Teil der Ziegenherde, die von einem Strauch mit weißen Blüten und roten Früchten gefressen hatten, bis in die Nacht hinein munter umhersprang, während die anderen Tiere müde waren. Die Hirten beklagten sich darüber bei Mönchen des nahe gelegenen Klosters. Als ein Hirte selbst die Früchte des Strauchs versuchte, stellte er auch bei sich eine belebende Wirkung fest. Bei Nachforschungen der Mönche an der Grasungsstelle entdeckten sie dort einige dunkelgrüne Pflanzen mit kirschenartigen Früchten. Sie bereiteten daraus einen Aufguss und konnten fortan bis tief in die Nacht hinein wach bleiben, beten und miteinander reden. 

Es wird angenommen, dass die Provinz Kaffa in Äthiopien das Ursprungsland des Kaffees ist. Dort wurde er bereits im 9. Jahrhundert erwähnt. Von Äthiopien gelangte der Kaffee vermutlich im 14. Jahrhundert durch Sklavenhändler nach Arabien. Geröstet und getrunken wurde er aber dort wahrscheinlich erst ab Mitte des 15. Jahrhunderts. Der Kaffeeanbau brachte Arabien eine Monopolrolle ein. Handelszentrum war die Hafenstadt Mocha, auch Mokka genannt, das heutige Al Mukha im Jemen. 

Die äthiopische Zubereitungsart bzw. Kaffeetradition ist wohl die ursprünglichste: Nach dem Rösten der Bohnen in einer großen Eisenpfanne werden diese grob gemahlen oder im Mörser zerstampft. Das Mahlgut wird mit Wasser und Zucker in der sog. Jabana (einem bauchigen Tonkrug ähnlich einer Karaffe) aufgekocht und in kleinen Schalen serviert.

Türkischer Kaffee


Während fast hundert Jahren blieb der florierende Kaffeehandel fest in türkischer Hand. Selim I. (1467-1520), Sultan von Konstantinopel, eroberte in den Jahren 1516 bis 1518 Syrien, Palästina, Jemen und Ägypten. Die besiegten Länder gliederte er in das Osmanische Reich ein. Finanziert hatte er seine Raubzüge bestimmt zu einem großen Teil mit dem Kaffeehandel. Für die notwendige «Werbung» und Popularität des anregenden Getränks sorgten muslimische Pilger, 

die aus fernen Ländern nicht nur nach Mekka, sondern auch nach Medina, der Grabstätte Mohammeds, reisten.Die Türken verschifften die kostbaren Bohnen vorwiegend in der jemenitischen Hafenstadt Mocha, daher der Begriff «Mokka» für Kaffee.

 

Auf dem Wasserweg durch das Rote Meer gelangte die Fracht nach Suez. Von dort übernahmen dann Kamelkarawanen den Kaffee und brachten ihn in die Lagerhäuser von Alexandria, der alten Hauptstadt Ägyptens. In diesem Hafen am Mittelmeer entstand ein lebhafter Handel der venezianischen und französischen Kaufleute. Streng wachten die Türken über ihr lukratives Geschäft und verteidigten ihr Anbaumonopol: Keine einzige reife Kaffeekirsche durfte das Land verlassen! Dennoch schaffte es der muslimische Pilger Baba Budan, einige Samen aus dem Land zu schmuggeln. Er nahm sie mit nach Südindien und kultivierte in den Bergen von Mysore eine eigene Plantage. 

 

Im Jahre 1616 gelang es den Niederländern, damals Herrscher über den weltweiten Seehandel, in Aden einen Baum zu rauben. Sie verschifften ihn nach Holland und begründeten mit seinen Früchten die niederländische Kaffeekultur in Ceylon, dem heutigen Sri Lanka. Von dort brachte Hendrik Zwaardekroon im Jahre 1699 einige Bäumchen nach Java. 

Es folgten weitere Anbaugebiete auf Sumatra, Timor und Bali und anderen ostindischen Inseln. Der Handel mit den unscheinbaren Bohnen blühte, denn inzwischen hatten auch wohl-habende Europäer ihre Leidenschaft für das sündhaft teure dunkle Gebräu entdeckt.

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